Was weißt du eigentlich über Couponing?
Wo es herkommt? Wie es funktioniert?
Als Antwort auf diese Fragen verweisen die meisten, die man fragt, auf die amerikanische Realitydoko "Couponing Extreme".
Diese wurde 2011 und 2012 in den USA gedreht und hat Sparfüchse mit ihren prall gefüllten Couponordnern beim Einkaufen im Supermarkt begleitet.
Während jeder Episode haben zwei Couponer vor laufenden Kameras für hunderte und manchmal sogar tausende Dollar Produkte aufs Band gelegt und am Ende nur Centbeträge für den gesamten
Shoppingtripp bezahlt - alles dank Coupons.
Die Sendung ist in den USA zwar schon lange abgesetzt, aber in Europa - vor allem in Deutschland und den UK - erfreuen sich die alten Folgen gerade großer Beliebtheit.
Die einen finden die Sendung sehr inspirierend und würden selbst gerne so versiert im Couponing sein, während andere diese extreme Rabattjagd einfach nur verrückt finden.
Als ich vor ungefähr 6 Jahren mit Rabattmarken anfing, ging es mir ganz ähnlich.
Ich hatte die Sendung "Couponing Extreme " gesehen und wurde von diesem Format dazu inspiriert, mit dem Sparen anzufangen.
Mein bester Freund hingegen fand die Vorstellung abstoßend, freiwillig mit einem Ordner voller Rabattgutscheine bewaffnet den Supermarkt zu stürmen.
Aber das Couponing funktionierte nicht annähend so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Nach zwei Monaten war ich dermaßen frustriert, weil das Beste, dass ich neben ein paar Geld-zurück-Aktionen beim Couponing rausholen konnte, höchstens 50% Preisvorteil waren, meistens kam ich
aber "nur" auf 30% - 40% Rabatt.
Schuld waren die ganzen Beschränkungen und Einlösebedingungen der Supermärkte.
Ich konnte nie so viele Coupons benutzen, wie ich es gerne getan hätte und für viele Produkte waren die richtigen Coupons in meiner Region nicht zu bekommen ect...
In meinen Augen steckte das Couponing in Deutschland damals noch in den Kinderschuhen und so gab ich es wieder auf.
Was ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gewusst hatte:
Die Sendung, die ich so sehr liebte, war frei erfunden.
"Couponing Extreme" war ein Scripted-Reality-Format, das nach nur zwei Staffeln aufgrund einer massiven Beschwerdewelle eingestellt wurde.
Im Folgenden möchte ich dir erzählen, was genau an der Show nicht der Realität entspricht, wie echtes Couponing jenseits aller Kameras in den USA funktioniert und warum du egal ob du ein Fan oder
Kritiker des Formats bist Couponing in Deutschland eine Chance geben solltest.
So wurde bei "Extreme Couponing" Getrickst
Für die Show "Couponing Extreme " wurden damals wie für jedes neue Fernsehformat Kandidaten gesucht. In der Show waren also tatsächlich Leute zu sehen, die auch zuvor aktiv Rabattmarkenjagd
betrieben haben.
War ein Kandidat für eine Folge ausgewählt worden, wurde ein Drehbuch erstellt, mit dem Supermarkt, in dem das Ganze stattfinden sollte, eine Absprache getroffen und der Couponer auf seinen
großen Einkauf vorbereitet.
Wer die Sendung gesehen hat, wird sich sicher an so dramatische Szenen erinnern wie zusammenbrechende Kassensysteme, die die Flut an Coupons kaum bewältigen konnten, Einkaufstouren, die
abgebrochen werden mussten, weil der Kassiervorgang weit über die Ladenöffnungszeiten hinausging und Couponer die niedergeschlagen und beschämt waren, wenn sie am Ende für einen 670 Dollar
Einkauf doch 128 Dollar bezahlen mussten, während so viele andere Couponer mit einer dicken fetten 0 auf dem Kassenbon über den Supermarkt triumphiert haben.
Doch ohne die Kamera der Produktionsfirma hätte es solche Szenen in amerikanischen Supermärkten in Wahrheit nie gegeben.
Scripted-Reality-Trick Nr. 1 - die Couponmengen:
Zunächst bekommt man gar nicht so viele Coupons in der Praxis.
Die Produktionsfirma hatte den Kandidaten vor dem Dreh tonnenweise Zeitungen mit Coupons zukommen lassen, damit der Eindruck eines echten "extreme Couponers"
entsteht.
In den USA gibt es die meisten Coupons in der Sonntagszeitung. Diese ist aber kostenpflichtig und kostet je nach Region zwischen 2,50 Dollar und 5 Dollar.
Man müsste also für hunderte Dollar Zeitungen abonnieren, um diese Menge an Coupons zu bekommen, was sich finanziell dann bei der Rabattjagd nicht auszahlen würde.
Auch die Szenen, dass Leute, die nicht reingeholten Zeitungen aus der Nachbarschaft einsammeln oder in Papiercontainer klettern, um sich dort Coupons zu fischen, waren für die Show
gestellt.
Die Zeitungen kosten Geld und es ist Diebstahl, diese einfach vom Nachbarrasen aufzusammeln. Er hat dafür bezahlt und es ist seine Sache, was er damit macht, selbst wenn er sie draußen liegen
lässt.
Außerdem ist das Klettern in Container in den meisten Bundesstaaten illegal und Sachen aus diesen herauszuholen eine Straftat.
Auf diesen Wegen kann man sich also in der Realität keine Coupons beschaffen.
Natürlich darf man seine Nachbarn höflich fragen, ob diese, wenn sie die Couponbeilagen in ihrer Zeitung nicht haben möchten, einem diese überlassen würden oder sich in Tauschgruppen
organisieren, aber so kommen eben niemals diese Massen an gleichen Coupons heraus, sondern nur haushaltsübliche Mengen.
Scripted-Reality-Trick Nr. 2 - das Einlösen der Coupons im Supermarkt
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass in der ersten Staffel "Couponing Extreme" noch sehr große Supermarktketten und auch deren Firmenlogos deutlich und oft zu sehen waren? In der zweiten
Staffel hingegen waren es nur noch kleine Märkte.
Das lag daran, dass sich die Supermärkte vor wütenden Kunden nicht mehr retten konnten, die ihrem Ärger auch öffentlich auf Social Media Luft machten. Vor allem beschwerten sich Kunden, die
selbst Coupons verwendeten, dass sie nicht die gleichen Rabatte und Konditionen erhalten würden, wie es in der Show gezeigt wird.
Tatsächlich wurde nur für "Couponing Extreme" mit den Supermärkten im Gegenzug für den Werbeeffekt vereinbart, dass die sogenannte "Coupon-Policy", also die AGB des jeweiligen
Supermarktes für den Dreh außer Kraft gesetzt wird. In einigen Folgen gab es so gar keine Einschränkungen beim Einlösen der Coupons und in anderen wurden die echten Einlösebedingungen gegen
drehbuchfreundliche ausgetauscht.
So war es überhaupt nur möglich, Rabatte von 90% oder höher zu generieren.
Denn die echten Einlösebedingungen der Supermärkte sehen in der Regel vor:
- dass keine Doppeleinlösung von Coupons auf ein Produkt möglich sind
(Bsp: Pasta kostet 1 Dollar, man hat zwei 50 Cent Coupons, somit ist die Pasta kostenlos, geht nicht. Pro Artikel ist in der Regel nur ein Coupon einlösbar)
-ein Produktlimit bei dem ein Coupon eingesetzt werden darf
(idr. nur 1-4 gleiche Produkte, für die dann jeweils ein Coupon verwendet werden darf)
-ein Höchstlimit an Coupons, die pro Person oder Einkauf angenommen werden
(und das liegt nicht bei hunderten Coupons, sondern sehr viel niedriger)
Außerdem sind amerikanische Kassiererinnen zwar an Coupons gewöhnt und auch sehr freundlich, wenn es darum geht, diese anzunehmen, aber wenn man stundenlang die Kasse blockiert, 15cm hohe Stapel
an Coupons vorlegt und das Kassensystem zum Erliegen bringt, wird auch die netteste Kassiererin nicht mehr freundlich reagieren.
Diese wird dann wirklich den Store-Manager rufen, aber nicht damit der das Kassenproblem überbrückt, damit die Rabattschlacht weitergehen kann, sondern um die Blockade anderweitig zu entfernen,
damit die anderen Kunden endlich ihren Einkauf abschließen können.
Scripted-Reality-Trick Nr. 3 (an dem die Produktionsfirma aber unschuldig war) - gefälschte Coupons
In jeder Folge wurden immer zwei Kandidaten bei ihrer Schnäppchentour begleitet und auch gegenübergestellt, wer mehr gespart hat. Es gab sogar Episoden, wo man "die besten Couponer" gegeneinander
in einem offenen Wettkampf hat antreten lassen.
Diese "Konkurrenz" hat bei ein paar Kandidaten dazu geführt, dass sie sich über ein bekanntes Onlineauktionshaus auf dem Anbieter Herstellercoupons verkauft haben, mit Coupons für
Produkte eingedeckt haben, an die man sonst nicht so gut rankommt.
Was die Kandidaten aber wohl damals nicht wussten, war, dass diese Coupons gefälscht waren.
Bekanntester Fall war der eines 16-Jährigen der mit eben diesen falsche Herstellercoupons Unmengen an Klopapier gratis eintüten konnte und in der Sendung natürlich mit einem tollen Sparergebnis
gepunktet hat.
Als der Supermarkt dann aber die Coupons wie üblich an den Hersteller eingesandt hat, da dieser ja wiederum dem Supermarkt das Geld für die Aktion erstatten muss, kam heraus, dass die Coupons
gefälscht waren und der Hersteller diese niemals produziert und in Umlauf gebracht hatte.
Da sich in diesem Fall nachvollziehen lies, wessen Coupons das waren, musste die Mutter des Jugendlichen dem Supermarkt das Klopapier zum tatsächlichen Preis (ca.135 Dollar) bezahlen.
Zu einer Anzeige seitens des Supermarktes kam es aber nicht, da nachvollzogen werden konnte, dass wohl keine Betrugsabsicht vorlag.
Gefälschte Coupons waren tatsächlich eine Zeit lang ein großes Problem in den USA und haben auch großen Schaden verursacht und für Konsequenzen für alle ehrlichen Couponer gesorgt, die das
natürlich in Form von strengeren Einlösebedingungen, Hersteller, die gar keine Coupons mehr angeboten haben ect. mit ausbaden mussten.
Als das schließlich alles bekannt geworden war, verloren die Zuschauer das Interesse an der Sendung.
Die richtigen Aufräumarbeiten hatten aber die Supermärkte zu leisten, die noch lange Zeit nach der Show darum Kämpfen mussten, das Vertrauen ihrer Kunden zurückzugewinnen. In Statements
versuchten die Stores klar zu machen, dass die Teilnahme an der Show nur zeigen sollte, dass sie gerne Coupons annehmen und Couponer bei ihnen willkommen sind. Die Sendung also nur als
Werbeaktion gedacht war, um auch neue Kunden für sich zu begeistern.
Dass eine so übertrieben dargestellte Coupon-Policy, aber zum genauen Gegenteil führen würde, dem war man sich laut Statement nicht bewusst und bitte daher öffentlich um Verzeihung.
was eine Amerikanerin dazu sagt
Doch wie sieht dann echtes Couponing in den USA aus?
Was passiert im Supermarkt wenn keine Kamera dabei ist und was spart man wirklich am Ende?
Um genau diese Fragen zu klären, habe ich meine gute Freundin Lauren um ein kleines Interview gebeten.
Wir wissen bereits, dass die Sendung "Couponing Extreme" ein sogenanntes Scripted-Reality-Format war. Deshalb ist die spannende Frage: Wie funktioniert Couponing in den USA
wirklich?
Aber bevor wir in das Thema eintauchen, erzähl uns doch kurz etwas über dich. Wer du bist, wo du in den USA lebst und wie du lebst.
Mein Name ist Lauren, ich lebe in PA in den USA in einer eher ländlichen Gemeinde.
Ich bin verheiratet und habe einen erwachsenen Sohn, der aber nicht mehr zu Hause lebt.
Um ganz offen zu sprechen, die meisten Deutschen, die die Show gesehen haben, denken, dass die amerikanischen Couponer völlig durchgeknallt sind.
Kannst du uns einen Einblick geben, was Amerikaner darüber denken?
Die meisten Amerikaner denken über diese Art von Couponing das gleiche.
Aber die ganze Sendung "Couponing Extreme" war, was Produktmengen und Rabattierung betrifft, künstlich aufgebauscht und nach Drehbuch, Als das öffentlich wurde, haben die Zuschauer das
Interesse an dem Format verloren. Das ganz ist aber auch schon ein paar Jahre her.
Versteh mich richtig, es gibt Couponverrückte hier in den USA, aber die sind eher die Ausnahme. Die meisten Leute kaufen nur, was sie wirklich brauchen und nicht alles, was sie mit Coupons billig
in die Finger bekommen können. Das kostet auch Geld und das haben viele aufgrund der wirtschaftlichen Lage gerade nicht übrig für so ein Hobby. Außerdem musst du dann wirklich die Marken kaufen,
für die du gerade einen Coupon hast und nicht die, die du normalerweise gerne isst.
In der Show haben wir diese wahnsinnig großen und bis oben hin mit Produkten vollgestopften Lager gesehen - gibt es sowas wirklich?
Hast du oder irgendjemand den du kennst so ein Vorratslager?
Es gibt einen ganz kleinen Prozentsatz von Leuten, die wirklich ihre Garagen, Zimmer oder Keller in einen privaten Supermarkt verwandeln, aber ich gehöre nicht zu diesen Leuten. Ich hätte gar
nicht den Platz um mir alles vollzustellen.
Ich glaube Leute die das tun, haben große Ähnlichkeit mit Spielern. Die versetzt das einfach in einen absoluten Rausch, wenn sie so viel sparen, auch wenn sie diese Mengen in ihrem ganzen Leben
niemals aufbrauchen können. Ein paar sind dann wenigstens so nett und spenden die Produkte, die sie nicht brauchen, aber es gibt auch Leute, die ihre Vorratslager mit Zeug voll haben, das sie
nicht benutzen.
Ok, ich glaube wir haben nochmal klar gemacht, dass die Sendung ein völlig übertriebenes Bild von Couponing vermittelt hat, aber wie funktioniert das mit den Coupons und dem Sparen dann
wirklich in den USA?
Die Sendung hat Couponing wirklich übertrieben dargestellt, aber es war nicht komplett falsch. Es findet nur alles in einem kleineren Rahmen und mit mehr Einschränkungen statt.
Woher bekommen die Amerikaner ihre Coupons und wie viele Coupons bekommt man wirklich?
Ich habe meine Coupons immer aus der Sonntagszeitung gehabt. Die Zeitung kostet mittlerweile aber 5 Dollar und die Coupons darin haben mir beim Einkauf immer nur 1 - 2 Dollar gespart, also
lohnte sich das nicht. Ich kaufe aber auch nur was wir brauchen und nicht nur weil etwas billig ist.
Andere Leute abonnieren sich für mehr Coupons tatsächlich 10 Zeitungen und / oder sind in Tauschgruppen aktiv.
Es gibt aber auch online Coupons zum Ausdrucken.
Für welche Produkte kann man Coupons erhalten?
Da geht es eher um ungesundes Essen wie Fertigprodukte, Pasta, Fertigsaucen, süße Säfte und Softgetränke, aber Coupons für Fleisch, Obst, Gemüse oder Milchprodukte wirst du in der Regel nicht
bekommen.
Manche amerikanischen Supermärkte bieten zur Kundenbindung sogenannte "Store-Loyalty-Cards" an. Kannst du uns erklären was dahintersteckt und wie das funktioniert?
Die Karten bietet nicht jeder Supermarkt an. Die meisten Treuekarten funktionieren aber so, dass es am Regal einen Normalpreis für ein Produkt gibt und ein zweiter, günstigerer Preis darunter
steht, der dann mit der "Loyality-Card" gilt. An der Kasse werden dann alle Produkte eingescannt und anschließend gibst du der Kassiererin deine Bonuskarte und dadurch reduziert sich der
Gesamtpreis eben um die Differenz zwischen Normalpreis und dem was Inhaber der Kundenkarte zahlen müssen.
Hier ist es aber auch so, dass es für bestimmte Produkte keinen "Treuepreis" gibt.
In Deutschland gibt es für Produkte aus dem Lebensmittel- und Hygienebereich, die neu sind oder allgemein beworben werden sollen, von den Herstellern sogenannte "Cashback"-Aktionen. Der
Kunde kauft das entsprechende Produkt und bekommt unter Einhaltung der Teilnahmebedingungen im Anschluss den Kaufpreis erstattet.
Gibt es solche Aktionen auch in den USA?
Ok, das ist nicht ganz so einfach zu beantworten. So wie du das beschreibst - nein.
Es gibt Websites und Apps, wo du beim Einkaufen einen gewissen Prozentsatz als Cashback wiederbekommen kannst. Dann gibt es auch Firmen, die dir Produkte gratis zukommen lassen, wenn du diese
für sie testest und es gibt Coupons mit denen du Produkte gratis bekommen kannst.
Wenn du im Supermarkt an der Kasse in der Warteschlange stehst - wie vielen Leute benutzen da wirklich Rabattcoupons beim Einkaufen?
Wie viele Coupons werden da in der Regel vorgelegt und wie viel spart man dabei in der Praxis?
Ich selbst habe im Supermarkt noch nie einen Extreme-Couponer gesehen. Die meisten lösen nur ein paar Coupons im Wert zwischen 2-10 Dollar ein.
Ich wäre überrascht, wenn es mal mehr als 20 Dollar pro Einkauf wären.
Außerdem nutzt nicht jeder Amerikaner jede Woche für seinen Einkauf Coupons.
Und rein hypothetisch: Sagen wir jemand ist wirklich besessen von Coupons und erledigt seinen Monatseinkauf im Supermarkt mit Fertiggerichten, Süßigkeiten, Nudeln, aber auch Fleisch und
Gemüse landet mit im Einkaufswagen - wie viel Prozent der gesamten Bonsumme kann dieser jemand dann wirklich am Ende sparen?
Das kommt ganz drauf an wo du in den USA lebst, wie du dich ernährst, wie groß dein Haushalt ist usw., aber ich würde sagen zwischen 30% - 50%. Wenn du wirklich umsichtig bist, Angebote
kaufst und entsprechend gute Coupons hast, dann sind auch 60% oder mehr machbar.
Wie haben sich durch die Pandemie die Preise in den USA für Lebensmittel, Hygieneprodukte und Putzmittel verändert?
Die Preise sind seit 2020 in die Höhe geschnellt. Vor allem der Preis für Fleisch hat sich verdoppelt.
Was denkst du wie sich das Preisgefüge in Zukunft entwickeln wird?
Einige Preise haben angefangen sich, nachdem das Ende der Pandemie in Sicht ist, zu normalisieren. Die Preise für Fleisch sind aber unverändert hoch.
Ich denke auch, dass das so bleiben wird und die Preise wie sie vorher waren nicht zurückkehren werden. Die Supermärkte werden die neuen Preise wohl beibehalten und sich das als Zugewinn in
die Tasche stecken.
Und meine letzte Frage an dich: Hast du für all diejenigen unter uns die weder besonnene noch verrückten Couponer werden wollen ergänzend irgendwelche Spartipps?
Eigentlich nur ganz einfache Grundregeln: Kaufe nur, was du wirklich brauchst, ein Mahlzeitenplan kann sehr hilfreich sein und halte dich an deine Einkaufsliste.
Es klingt sehr banal, aber das hilft schon, um Geld zu sparen.
Danke, dass du dir die Zeit für meine Fragen genommen hast! Ich hoffe, dass damit das amerikanische Couponing in Deutschland ein bisschen weniger als verrückt angesehen wird.
Warum du echtem Couponing eine chance geben solltest
Auch wenn
- die Sendung "Couponing Extreme" fake war
- das echte Couponing in den USA sehr viel "langweiliger" ist
- Couponing und Cashback in Deutschland etwas anders funktioniert
und in beiden Ländern wohl niemand für 5€, Waren im Wert von 1000€ aus dem Supermarkt rausschleppen wird,
so hatte die Sendung doch auch ihr Gutes:
Sie hat viele Menschen dazu inspiriert, sich mit dem Thema Sparen auseinanderzusetzen und zu reflektieren, wie hoch ihre Lebenshaltungskosten sind.
Ich bin früher auch nur einkaufen gegangen, wenn der Kühlschrank leer war.
Werbeprospekte mit Angeboten geschweige den Coupons haben mich nicht wirklich interessiert.
Dass Einkaufen im Supermarkt wirklich Spaß machen kann und sparen ein unterhaltsames Hobby werden kann ohne dabei geizig sein zu müssen - der Gedanke kam mir erst, als ich damals meine erste
Folge von "Couponing Extreme" sah und anfing mich damit auseinanderzusetzen.
Und auch wenn ich ganz am Anfang meiner Sparfuchskarriere frustriert war, da die Realität eben nicht mit 350 Coupons und 98% Ersparnis funktioniert, sondern eher mit 5 Coupons, 3 Cashbackaktionen
und durchschnittlich 30% Preisvorteil - so lohnt es sich doch.
Eine einfache Beispielrechnung:
Wenn ein 2-Personen-Haushalt monatlich 400€ für seine Supermarkt- und Drogerieeinkäufe ausgibt und mit Coupons und Geld-zurück-Aktionen diese Kosten um 30% auf 280€ senken kann, so sind 120€
eingespart. Aufs Jahr gerechnet sind das 1440€ mehr in der Haushaltskasse.
Selbst wenn ihr zu Beginn weniger einspart, nur ab und an Coupons verwendet oder an einer Cashback-Aktion teilnehmt, so verschafft euch auch das schon einen kleinen aber realen finanziellen
Vorteil.
Sparen ohne dabei auf etwas verzichten zu müssen lohnt sich immer - egal ob man von selbst auf die Idee gekommen ist, oder durch ein amerikanisches Reality-TV-Format dazu inspiriert wurde.